Grand Vin und sein Alter Ego. Château Palmer liegt in der Appellation Margaux, benannt nach einer der bekanntesten Médoc-Gemeinden an dem linken Ufer der Gironde. Der namensgebende Ort sowie das gleichnamige Château Margaux befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Anekdote sagt, dass sich die Entstehung des Château auf eine folgenreiche Begegnung aus dem Jahre 1814 in einer Postkutsche zurückdatieren lässt. Die junge französische Witwe und Weinbergsbesitzerin Marie Brunet de Ferrière fand auf der langen und monotonen Kutschenfahrt von Bordeaux nach Paris Gefallen an einem gewissen Charles Palmer. Der Rest ist Geschichte und der Beginn von Château Palmer. Der umtriebige Charles Palmer erweiterte und modernisierte nicht nur das Weingut, sondern machte es auch beim britischen Hochadel populär. Nach einigen Besitzerwechseln sowie Höhen und Tiefen gehört das Weingut heute Nachkommen der Familien Mähler-Besse und Sichel, traditionsreichen, internationalen Weinhändlerdynastien. Die Reben stehen hier auf gut drainierten, kiesigen Böden. Merlot und Cabernet Sauvignon halten sich mit jeweils 47% die Waage. Die restlichen 6% entfallen auf den spätreifenden Petit Verdot, in dieser Zusammensetzung eine absolute Seltenheit im Médoc. Der hohe Merlot-Anteil prägt den typischen Palmer-Stil mit seiner Duftigkeit und geschmeidigen Frucht. Weingutsleiter Thomas Duroux begann 2008, sich Schritt für Schritt an die Biodynamie heranzutasten. Seit 2014 wird auf der Gesamtfläche mit Überzeugung biodynamisch gewirtschaftet. Damit hat man sich auf Palmer als einer der ersten wirklich namhaften Betriebe in Bordeaux ganz klar positioniert. Die 66 ha Weinberge hat der Qualitätsfanatiker Duroux entsprechend ihrem Terroir in über 100 Parzellen unterteilt, deren Trauben jedes Jahr separat gelesen, per Hand sortiert und parzellengenau vinifiziert werden. Die finale Assemblage der beiden Weine des Château, des gleichnamigen Grand Vin und des Zweitweins ALTER EGO wird alljährlich neu aus diesen Parzellen-Weinen komponiert. Wie so oft bei der Bordeaux-Klassifikation von 1855 hat sich in den vergangenen mehr als 150 Jahren die Bewertung des Château relativiert, ohne dass sich der eigentliche Grand-Cru-Classé-Status geändert hätte. So ist Palmer immer noch 'nur' ein 3ème Grand Cru Classé, qualitativ liegt er dennoch weit darüber, eher auf Augenhöhe mit namhaften Premier und Deuxième Grand Crus. Das markante Etikett mit dem Neorenaissance-Château in Gold vor schwarzem Hintergrund zählt heute zu den großen Klassikern in Bordeaux. CHÂTEAU PALMER Bordeaux - Margaux Inhaber: Famille Mähler-Besse und Sichel Rebfläche: 66 ha Bio seit: 2017 Anbauverband: Biodynamie-Demeter 23 CHÂTEAU PALMER
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