Châteauneuf-du-Pape AOP Ein Wein, der mit Geschichte schon fast überfrachtet ist. Sein Ursprung ist legendär und auf das Engste mit der römisch-katholischen Kirche und deren inneren Konflikten im Mittelalter verbunden. Über ein Jahrhundert zog sich der Streit zwischen Rom und Avignon, und damit zwischen Italien und Frankreich, um den Anspruch auf den Papstthron. Von 1309 bis 1377 war das südfranzösische Avignon Sitz der Päpste und in der Zeit von 1378 bis 1408 zweier Gegenpäpste. Erst das Konzil von Konstanz konnte das große Abendländische Schisma beenden. Der aus Cahors stammende Papst Johannes XXII. war einer dieser avignonesischen Päpste (in Umberto Ecos 'Name der Rose' nachzulesen). Während seiner Amtszeit ließ er sich in der Gemeinde Calcernier seine neue Sommerresidenz, sein neues Schloss (Châteauneuf) bauen. In den Ort nördlich von Avignon, der heute schlicht Châteauneuf-du-Pape heißt, ließ er Winzer aus seiner Heimat kommen und förderte den lokalen Weinbau nach Kräften. Der Vin d’Avignon, der Vorgänger des Châteauneuf-du-Pape, war geboren. Der heutige Name bürgerte sich erst im 19. Jahrhundert ein. Die zwei gekreuzten Schlüssel Petri und die Tiara des Papstes erinnern auf jeder Flasche an diese Vergangenheit. Die Böden in Châteauneuf-du-Pape und den umliegenden Gemeinden am linken Rhôneufer sind von rotem, sandigem Lehm geprägt, vermischt mit den charakteristischen Kieselsteinen. Diese 'Galets' speichern die Tageswärme und geben sie nachts an die Reben wieder ab. Mangelnde Wärme ist aber sicher kein Problem des Anbaugebietes: Das Klima ist heiß und trocken, der starke Mistral sorgt für schnelle Abtrocknung der Reben nach Regenfällen. Vielleicht auch aufgrund der langen Geschichte ist die Cuvée komplex und lässt bis zu 13 Rebsorten zu, wenn das heute in der Praxis auch selten der Fall ist. Grenache dominiert immer, aber auch Mourvèdre, Cinsault, Counoise oder Syrah, um nur einige zu nennen, sind zugelassen. Daneben können in kleinen Teilen auch weiße Rebsorten Eingang in den roten Châteauneuf finden. Dass das heute rund 3.200 Hektar umfassende Weinbaugebiet eine wichtige Rolle bei der Etablierung des französischen Herkunftssystems spielte, wird manchmal vergessen: 1936 war es eine der ersten AOC. Die Durchschnittserträge der Reben sind notorisch niedrig, die Alkoholgradationen hoch bis sehr hoch und die legendären Weine aus Châteauneuf-du-Pape gehörten schon immer zu den lagerfähigsten Weinen des Landes. Die Weißweine sind weit weniger bekannt, aber sie verdienen die gleiche Aufmerksamkeit wie die Rotweine. In Sachen Komplexität und Tiefgang sind sie durchaus vergleichbar mit großen weißen Burgundern wie Montrachet oder Meursault. Wie beim Rotwein tragen auch hier viele Rebsorten wie Grenache Blanc, Roussanne, Clairette und andere zum großen Ganzen bei. 15948.21 · Châteauneuf-du-Pape Rouge AOP 2021 6 x 0,75l 45,00 RQF e Vol% 14,9 · RZ 0,0g/l · S 4,5g/l Bei Tardieu bezeichnet man den 2021er Jahrgang gerne als „Millésime de vigneron“, ein herausfordernder Jahrgang also, bei dem der Winzer mit seinem Tun wirklich den Unterschied in Sachen Qualität macht. Temperaturen unterhalb von -10°C Anfang April hatten in ganz Frankreich zum Teil katastrophale Folgen. In den darauffolgenden Wochen war oft nicht klar, ob und wie sich die Reben von Frostschäden erholen würden. Was dann noch austreiben konnte, brauchte die ganze Aufmerksamkeit des Winzers. Zum Glück verlief der Rest des Jahres, gerade im Vergleich zum Schock aus dem Frühjahr, relativ ausgewogen und unspektakulär. 15947.23 · Châteauneuf-du-Pape Blanc AOP GALETS D'OR 2023 6 x 0,75l 56,00 O WQF e Vol% 13,1 · RZ 0,0g/l · S 5,1g/l Auch 2023 zeigte erneut, wie wichtig es ist, im heißen Rhône-Klima alte Rebstöcke in seinen Weinbergen stehen zu haben. Deren weit in die Tiefe reichende Wurzeln sorgten auch während der extremen Hitzewelle in der zweiten Augusthälfte für ausreichend Wasserversorgung. Eine Robustheit und Resilienz, die Junganlagen, die doch sehr mit der Hitze zu kämpfen hatten, noch abgeht. Bei diesem weißen Châteauneuf-du-Pape fließen Grenache blanc, Roussanne, Clairette, Bourboulenc und Piquepoul in die Cuvée ein. Kein Rebstock ist jünger als 50 Jahre. Der Cuvée-Name GALETS D'OR ist eine Hommage an die großen, markanten Kieselsteine, die das Terroir von Châteauneuf-du-Pape prägen. Eine betörende Nase: heller Tabak, Wiesenkräuter, Lindenblüten und ganz viel weißer Nougat. So offen die Nase schon ist, so verschlossen ist der weiße Châteauneuf-du-Pape noch am Gaumen, wenn auch von einer erstaunlichen Frische und Säurestruktur. Der für die Appellation mit 13 % eher moderate Alkoholgehalt ist perfekt integriert. Im Moment noch von einer alles andere dominierenden Mineralik geprägt. Sehr viel Potenzial. Domaine Pierre André, Jacqueline André, Courthézon Aus der Hand einer Frau in bester Tradition. Jacqueline André hat von Vater Pierre ein ausgesprochen steiniges Erbe übernommen. Kiloschwere warmgelbe Rhônekiesel bedecken in einer Schicht von 30-40 cm den Boden und verlangen Mensch und Maschine in der Weinbergsarbeit alles ab. Lohn der Mühen sind Weine mit Wucht, Konzentration und Eleganz, wie wir sie weltweit vielleicht nur hier vorfinden. Die subtile Cuvée aus mehr als zehn verschiedenen Rebsorten hat enormes Reifepotenzial, auch weil Winzerin Jacqueline ohne Rücksicht auf Verluste kompromisslos nur das beste Traubenmaterial in den Keller lässt. Ihre Weinberge bewirtschaftet sie biodynamisch, ihre Rebstöcke sind im Schnitt über 60 Jahre alt, einige Parzellen deutlich über 100. Im Keller ist sie moderne Traditionalistin. Die Geduld, die sie ihren Weinen schenkt, erwartet sie auch vom Genießer ihrer Weine. Dank großer Erfahrung und viel Fingerspitzengefühl in der Kellerarbeit wirken Jacquelines Weine bei aller Kraft schon jung harmonisch und ausgewogen. Ihre wahre Größe zeigen sie dann nach 5-10 Jahren, auch 15 oder in guten Jahrgängen 20 Jahre können diesen großen Weinen nichts anhaben. Inhaber: Jacqueline André · Rebfläche: 18 ha · Bio seit: 1980 15920.20 · Châteauneuf-du-Pape Rouge AOC 2020 6 x 0,75l 49,00 R F Vol% 14,5 · RZ 1,2g/l · S 4,3g/l Von der großen Regenmenge im Frühjahr im Jahr 2020 konnten die tiefwurzelnden Rebstöcke der Domaine im wieder sehr trockenen Sommer noch zehren. Die akribische Weinbergsarbeit von Jacqueline André macht sich einmal mehr bezahlt. Die im Durchschnitt 65 Jahre alten Rebstöcke von mehr als zehn verschiedenen Sorten lieferten gesundes und reifes Lesegut. Die aromatische Nase wird geprägt durch Sauerkirschen, Rote Johannisbeeren, Rosen und Veilchen. Also im Vergleich zum Vorgängerjahrgang weniger dunkle Aromen, sondern mehr rotfruchtige Anteile. Am Gaumen beeindruckt die Feinheit und Komplexität der verschiedenen Aromen und Beststandteile. Seidig-frische Tannine und eine fantastische Länge runden das Ganze ab. Ein Wein mit großem Potenzial. FRANKREICH Art. Nr. · Bezeichnung / Beschreibung VPE/Liter UVP Fl./€ S·80
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