Gilvesy, Robert Gilvesy, Hegymagas Vom Tabak zum Wein, von Kanada zurück nach Ungarn. Der ungarischstämmige Robert Gilvesy ist auf einer Tabakfarm nahe des Lake Erie aufgewachsen, heute ist er Winzer im Heimatland seiner Großeltern und Eltern. Von Beruf Architekt, arbeitete Robert Gilvesy zeitweilig in Paris. Als er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Weinberge rund um den Szent György-hegy, einen nach dem Heiligen Georg benannten erloschenen Vulkankegel, zum ersten Mal sah, war es um ihn geschehen. Er ließ sich in der Region nieder, eignete sich die nötigen önologischen Kenntnisse an und kaufte ab 2007 nach und nach Weinberge, um sein eigenes Weingut, Gilvesy Cellars, aufzubauen. Das historische Kellergebäude, in dem heute wieder Weine ausgebaut werden, wurde um 1680 von der Familie Lengley errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg war das dazugehörige damalige Weingut Teil der Liegenschaften des Hauses Esterházy, im kommunistischen Ungarn dann schließlich eine staatliche Kooperative. Alten Rebanlagen mit traditionellen lokalen Sorten, die noch im damals kommunistischen Ungarn gepflanzt wurden, hauchte Robert neues Leben ein. Riesling, in Ungarn gerne als Rheinriesling (Rajnai Rizling) bezeichnet, ist mit gut einem Drittel noch vor Furmint und Olaszrizling die Leitsorte. Sauvignon Blanc macht ein Fünftel des Sortenspiegels aus und wurde erstmals in den 1970er-Jahren von Genossenschaftswinzern angepflanzt. Die Böden in der Weinbauregion Badacsony sind vor allem vulkanischen Ursprungs, erodierter Basalt und Tuff mit Löss, Kalk oder Sand in der Auflage. Daneben gehören auch Weinberge mit vorwiegend DolomitenKalkstein zum Lagen-Portfolio des Weinguts. Das Klima ist sub-mediterran, aufgrund der kontinentalen Lage jedoch mit heißen, trockenen Sommern. Der sogenannte Seeeffekt durch den nahen Balaton sorgt aber für relativ milde Winter mit ausreichend Feuchtigkeit. Historisch galt Badacsony immer als eines der besten Weinbaugebiete in Ungarn. Furmint, die große weiße Sorte des Landes, bringt nicht nur auf den Vulkanböden von Tokaj, sondern auch hier einzigartige, von einer warmen Mineralität geprägte Weine hervor. Salzige Mineralität, die sich mit zunehmender Reife immer mehr Richtung Umami entwickelt. Seine Herangehensweise im Weinkeller beschreibt der Winzer als „Low Intervention“, so wenige Eingriffe wie möglich. Alle Lagenweine werden spontan vergoren, der Ausbau erfolgt im 500l Holzfass aus ungarischer Eiche, lange Zeiten auf der Hefe sind die Regel. Alle Weine sind sehr eigenständig, zeigen viel Charakter und unmaskiert die Mineralität des vulkanischen Badacsony-Terroirs. Eine echte Entdeckung! Inhaber: Robert Gilvesy · Rebfläche: 13,5 ha · Bio seit: 2012 49135 · ST. GEORGE Cuvée Badacsonyi 6 x 0,75l 15,50 O W v Vol% 12,3 · RZ 1,9g/l · S 7,5g/l Der Heilige Georg bzw. der nach ihm benannte Berg, der die Weinregion am Nordufer des Plattensees dominiert, auf ungarisch Szent György-hegy, stand Pate bei der Namensfindung dieser Cuvée. Entsprechend ziert auch ein Abbild des heiligen Drachentöters das Vorderetikett. Ein schlanker, trinkiger Einstieg in die Welt der mineralischen Weine von Robert Gilvesy. In der ersten Nase rauchig, dann ziemlich fruchtig mit Noten von Pfirsich, reifem Apfel und Zitrus am Gaumen. Furmint wird durch zwei Rieslingsorten ergänzt: Rajnai Rizling (Rheinriesling) und Olaszrizling (Welschriesling). Diese sind nur namenähnlich, aber nicht miteinander verwandt. Gärung und Ausbau des Weins findet in einer Mischung aus Stahltank und 500l Eichenholzfässern statt. 49140 · MOGYORÓS Sauvignon Blanc Balatoni 2019 6 x 0,75l 19,95 O W v Vol% 12,0 · RZ 1,1g/l · S 7,4g/l Man könnte meinen, dass die internationale Modesorte Sauvignon Blanc am Balaton erst seit kurzem heimisch ist und vielleicht sogar erst mit der Ankunft des Kanadiers Robert Gilvesy in die Region kam. Weit gefehlt. Weitsichtige Genossenschaftswinzer, die das Terroir ihrer Heimat genau kannten, brachten die lokale Kooperative im kommunistischen Ungarn dazu, bereits in den 1970ern Sauvignon Blanc an der Nordseite des Szent György-hegy anzupflanzen. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich heute zeigt, wenn man diesen Sauvignon Blanc von heute 45 Jahre alten Reben aus der Einzellage MOGYORÓS verkostet. Der Ausbau im Holzfass und die Rauchigkeit hat man als erstes in der Nase. Dann eine Mischung aus exotischer Frucht, zitrischer Frische und fordernder, austrocknender Salzigkeit. Karg, fast bitter im Finish. Sehr eigenständig und braucht sich vor keiner der großen Sauvignon Blanc-Appellationen der Weinwelt zu verstecken. ÖSTERREICH · UNGARN SLOWENIEN Art. Nr. · Bezeichnung / Beschreibung VPE/Liter UVP Fl./€ S·304
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