Für viele anspruchsvolle Weinkenner, auch weltweit, gilt der Riesling als die interessanteste, vielseitigste und spannendste Weißwein-Rebsorte. Und Riesling gedeiht und gelingt wohl nirgendwo so gut, wie in Deutschland (und Österreich?). Angetrieben vom im besten Sinn qualitätsversessenen Traditionsverband VDP verabschiedet sich Deutschland zunehmend vom Massenweinanbau in wohlklingenden, aber nicht wohlschmeckenden Großlagen. Die dort wachsenden nichtssagenden Tropfen bevölkern aber weiterhin die vor allem von manchen deutschen Verbrauchern geschätzten Discountregale. Wer guten Wein trinken möchte, hat heute in dieser Tiefe eine früher nicht gekannte Auswahl. Von den Großen Gewächsen und feinen Lagenweinen bis zu Geheimtipps aufstrebender Jungwinzer sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Eine echte Einladung für neugierige Entdeckungstouren. In wenigen Ländern sind junge Winzer so gut ausgebildet und auch international erfahren wie in Deutschland. Ein weltoffener Blick über den Tellerrand hat schon immer zu Lernschritten, zu mehr Können und Vielfalt beigetragen. So ist es kein Zufall, dass gerade deutscher Riesling als Zugpferd immer öfter auch auf guten Weinkarten und Tafeln unserer europäischen Nachbarn auftaucht. In Übersee ist das schon länger Standard. Klimatisch lagen einige unserer Weinbaugebiete lange am nördlichen, kalten Rand der Weinbauzone. Dank Klimawandel reifen heute nicht nur einheimische Sorten zuverlässiger. Inzwischen produzieren Winzer in den wärmeren Regionen auch international bemerkenswerte Weine aus früher eher dem Mittelmeerraum vorbehaltenen Sorten wie Merlot, Syrah, Sauvignon Blanc oder Chardonnay. Derweil bepflanzen vorausschauende Rieslingwinzer Lagen wieder neu, die früher als zu kühl aufgegeben worden waren. Einen regelrechten Boom erleben derzeit die sogenannten Burgundersorten: Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder. WIR LIEBEN RIESLING DEUTSCHLAND S·222
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