Podere Grattamacco, Fratelli Tipa, Castagneto Carducci Der Gipfel der Maremma. Die Erwähnung der Region Bolgheri lässt bei vielen Weintrinkern das Herz höher schlagen. In diesem kleinen Anbaugebiet der Toskana wurden in den 70er-Jahren erstmals Weine erzeugt, die es mit den Bordelaiser Spitzengewächsen aufnehmen konnten. Gründe dafür sind sicher die Vielfalt an unterschiedlichen Böden auf relativ kleinem Raum und das so nah am Meer wärmere Mikroklima. Gerade Cabernet Sauvignon und Merlot finden in Bolgheri perfekte Bedingungen wie wohl kaum sonst in Italien. Ergänzt durch heimischen Sangiovese entstehen einige der besten Weine Italiens. Um den legendären Ruf dieser Gegend zu verstehen, sollte man sich den streng limitierten Topwein GRATTAMACCO gönnen. Inhaber: Fratelli Tipa · Rebfläche: 35 ha · Bio seit: 1997 26762 · Bolgheri Rosso DOC 2022 6 x 0,75l 32,00 R 6 v F Vol% 14,3 · RZ 0,5g/l · S 5,2g/l In Bolgheri schauen die auf ca. 100 m Seehöhe gelegenen Weinberge auf das nahe Mittelmeer. Der alles andere als einfache Bolgheri steht dem Topwein Grattamacco deutlich weniger nach, als der doch erhebliche Preisunterschied ahnen ließe. Die Trauben vergären hier in konischen Holzbottichen. 50 % Cabernet Sauvignon, 20 % Cabernet Franc, 20 % Merlot und 10 % Sangiovese. Ausbau im 2- und 3-jährigen Holz. Bewusst auf der fruchtigen Seite, aber dort von herrlicher Komplexität: Cassis, Tabak, Backpflaumen. Auch die feinkörnigen Tannine tragen dazu bei, dass dieser Wein genussvoll auf der Zunge zergeht. 26762.Mag · Bolgheri Rosso DOC Magnum Holzkiste 2022 1 x 1,5l 69,00 R v F GRATTAMACCO Auch wenn Bolgheri nicht deckungsgleich mit Supertuscan ist, denken doch viele Weinliebhaber, wenn sie an toskanische Spitzenweine jenseits vom traditionellen Sangiovese denken, zuerst an dieses heute rund 900 ha umfassende Weinbaugebiet. So klangvolle Namen wie Ornellaia, Masseto, Ca’ Marcanda und natürlich Sassicaia sind hier in der toskanischen Küstenregion Maremma zu Hause. Was mit der Vorliebe von Marchese della Rochetta von der Tenuta San Guido für Bordelaiser Rebsorten ganz klein begann, entwickelte sich seit den 80er Jahren unter dem Einfluss amerikanischer Weinjournalisten zu einem internationalen Weinhype. Seit den späten 70er Jahren ist auch die Podere Grattamacco Teil der immer noch überschaubaren Welt von Bolgheriproduzenten (aktuell 66 Betriebe). Der heute 80 Hektar umfassende Betrieb gilt in der Region inzwischen als alteingesessen, schließlich wurde er bereits 1977 gegründet, also rund vier Jahre vor Ornellaia. Seit 2002 gehört er zur Einflusssphäre von Claudio Tipa und ist heute Teil seiner vielfältigen, unter dem Dach von Colle Massari zusammengefassten Weinunternehmungen. Neben rund 35 ha Reben werden auf Grattamacco auch Oliven angebaut. Große Waldflächen, die das Anwesen auf einer Anhöhe zwischen Castagneto Carducci und Bolgheri umgeben, gehören ebenfalls zum Weingut. Von hier hat man einen tollen Panoramablick auf die nahe toskanische Küste und die Weinberge des Betriebes, die durch ihre geschützte Lage in einem natürlichen Becken gut von den starken, vom Mittelmeer kommenden Winden abgeschirmt werden. Das Klima ist mediterran mild, die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht helfen, das Aroma in den Trauben besser zu fixieren. In den Weinbergen bildet häufig Kalkmergel den Untergrund, oft in der Mischung mit sandigen Böden. Grundsätzlich ist der Blend des Bolgheri Rosso immer von den typischen Bordelaiser Sorten geprägt: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot sowie zu kleinen Teilen Petit Verdot. Betriebe wie Grattamacco, die daneben auch immer 15 % Sangiovese in der Cuvée haben, sind eher die Ausnahme. Auch wenn man sich in der Region schon lange vom Vorbild Bordeaux emanzipiert hat, unterschwellig bleibt der ursprüngliche Einfluss immer noch zu spüren: nicht nur bei der Rebsortenzusammensetzung, sondern auch bei so banalen Fragen wie, wie viele Etiketten ein Weingut produziert. Auf Grattamacco gibt es derer zwei, zumindestens bei den Rotweinen aus den ursprünglichen Rebanlagen. Vor allem und zuerst, den ikonischen GRATTAMACCO Bolgheri Superiore Rosso, also den Wein, der auch den Namen des Weingutes trägt, sowie als Zweitwein den 'einfachen' Bolgheri Rosso. Während der Sangioveseanteil im Grand Vin immer konstant bei 15 % liegt, ist der Zweitwein noch stärker von Bordeauxsorten geprägt. Und der GRATTAMACCO Bolgheri darf deutlich länger, mindestens 18 Monate, in mehrheitlich neuen Barriques reifen, bevor er nach einem weiteren Jahr auf der Flasche zu Weinliebhabern in der ganzen Welt ausgeliefert wird. 26770.19 · GRATTAMACCO Bolgheri Superiore Rosso DOC 2019 Holzkiste 6 x 0,75l 89,00 R F e Vol% 14,8 · RZ 0,6g/l · S 5,7g/l 2019 wird von manchen Winzern als weiteres Spitzenjahr in die gleiche Reihe wie 2015 und 2016 eingeordnet. Dabei war der Jahrgang meteorologisch durchaus kontrastreich: Kälte, Hitze, Trockenheit und Regen waren gleichermaßen vorhanden. Nach einem kühlen Frühjahr, ein sehr trockener Spätsommer, dann aber zum Glück noch vor der Lese ausreichend Regenfälle. Der erste Eindruck ist ungemein einladend: Röstaromatik vom Holz (vielleicht eine Spur weniger als beim 2018er), Vanille, Veilchen, eine Süße versprechende reife dunkle Cassis-Frucht. Am Gaumen dann auch wirklich viel Extraktsüße, geröstete Maronen, Toast und Lakritz. Als kleiner Kontrast dazu dezente pyrazinische Noten von Brennnesseltee und Holunderblatt. Viel Tannin von einer guten Körnung für eine langes Leben, dabei für das jugendliche Stadium schon erstaunlich rund. Bei aller Kraft und Power jetzt schon ein überraschend charmanter Bolgheri. Lieferung in der 6er Holzkiste. P97/100 Punkte Parker, 96/100 Punkte FALSTAFF, 95/100 Punkte Suckling, 3/3 Gläser Gambero Rosso, 17,5/20 Punkte VINUM ITALIEN Art. Nr. · Bezeichnung / Beschreibung VPE/Liter UVP Fl./€ S·159
RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5MzQ=