KOLUMNE Liebe Bioweinfreundinnen und -freunde! Im vergangenen Oktober habe ich die durch den Verein Good Grapes unterstützten Projekte besucht. An der Steilhoogte Schule nahe der Stellar Winery lernen vorwiegend Landarbeiterkinder aus prekären Verhältnissen. Mit finanzieller Unterstützung von Stellar Winery und Beiträgen aus dem Weinverkauf ist sie dank des so bescheidenen wie genialen Schulleiters Mr. Spamer heute eine landesweit beachtete Musterschule. Ihre Absolventen schaffen immer häufiger den Sprung in weiterführende Schulen oder in eine solide praktische Berufsausbildung. Einige Mütter hatten ursprünglich am Nachmittag die durch Spenden finanzierte Schulküche genutzt, mittlerweile haben sie eine eigene Firma gegründet und vermarkten ihre Textilkunst zunehmend erfolgreich. Bei Stellar selbst stellte sich während der sieben Monate Lockdown mit Alkoholverkaufsverbot die Existenzfrage. Mit vereinten Kräften hat sich der Betrieb in kürzester Zeit neu erfunden, hat parallel zum Weinbau einen florierenden Biogemüsebaubetrieb aufgebaut, das Weinsortiment um zahlreiche alkoholfreie Varianten ergänzt und kam so durch die Coronakrise, ohne einen einzigen Mitarbeiter entlassen zu müssen. Mit Avril und William standen wir vor ihrem Hochbeet hinter der Hütte in einem der Elendsviertel Kapstadts. Here we burried hunger, hier haben wir den Hunger beerdigt, sagte Avril. Eine ihrer Nachbarinnen erntet inzwischen unter Anleitung von Soil for Life so viel Biogemüse, dass sie täglich zusätzlich ihre krebskranken Nachbarn bekochen kann. Szenenwechsel: Birgit Braunstein im Burgenland und Familie Meier am Geyerhof im Kremstal schaffen mit ihrem Wildwux Projekt Oasen der Biodiversität in einer wunderschönen, aber deutlich von der Weinmonokultur geprägten Landschaft. Während ihre konventionellen Nachbarn (mit teils schillernden Namen) weiterhin Hecken roden lassen, Weinbergmauern zerstören und ihre Reben mit großen Mengen Herbiziden und Insektiziden pflegen. Die wahren Geschichten Riegel·7
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