15945.19 · Saint-Joseph AOP 2019 6 x 0,75l RQF Vol% 14,4 · RZ 0,0g/l · S 5,4g/l 2019 war ein Jahr der Extreme an der Rhône. Es setzte die Winzer bis kurz vor Beginn der Lese extrem unter Druck. Zwischen April und September gab es keinen ernstzunehmenden Niederschlag, erst kurz vor Lesebeginn kam der erlösende Regen. Auch hier konnten die tiefwurzelnden und mehr als 40 Jahre alten Reben bei Tardieu mit diesen Bedingungen erstaunlich gut umgehen. So konnte doch noch ein großer Jahrgang eingefahren werden. In der Nase dominieren die roten Früchte, Rote Johannisbeeren und Sauerkirsche, am Gaumen kommt etwas üppigere Frucht hinzu, ohne marmeladig zu werden begleitet von feinen Kräutern. Es bleibt unheimlich fein und frisch. Im Hintergrund etwas Speck und eine ganz dezente Röstaromatik. 15945.20 · Saint-Joseph AOP 2020 6 x 0,75l RQv F Vol% 13,9 · RZ 0,0g/l · S 5,9g/l An der nördlichen Rhône fiel im Sommer im Gegensatz zum Süden noch vereinzelt etwas Niederschlag. Der Jahrgang 2020 profitierte von idealen Reifebedingungen, er wird bei Tardieu als einer der ganz großen Jahrgänge angesehen. Dies zeigt sich bereits in der betörenden Nase. Neben Sauerkirsche und Veilchen auch etwas schwarze Oliven und Lakritze. Sehr vielschichtig, es finden sich immer wieder neue Aromen. Am Gaumen fühlt man sich phasenweise ins Burgund versetzt. Pure Eleganz und Finesse, würzige Aromen mit etwas Eisen und durchweg eindrucksvolle Frucht. Schon jetzt ein Hochgenuss, man mag sich gerne ausmalen, was uns hier noch in den nächsten Jahren erwartet. Die limitierten Mengen könnten allerdings schnell vergriffen sein. Gigondas AOP Der Châteauneuf-du-Pape des kleinen Mannes sagen die Franzosen: Dieses fast schon 100 Jahre alte Klischee hängt den Weinen aus Gigondas immer noch nach. Und natürlich hat es auch etwas Wahres. Ähnlichkeiten hinsichtlich Klima, Böden, Rebsorten und Aromatik sind nicht von der Hand zu weisen, bei im Durchschnitt immer noch deutlich attraktiveren Preisen. Aber Gigondas ist viel mehr als nur der kleine Bruder - ein eigenständiger Cru der südlichen Rhône. Das gilt umso mehr, wenn ein Ausnahmewinzer wie Michel Tardieu bei seinen Vieilles Vignes auf alte Rebstöcke aus den besten Lagen der Appellation zurückgreifen kann. Die Trauben stammen von im Schnitt 60jährigen Rebanlagen aus bekannten, meist höher gelegenen Lagen oder Lieux-dits der Appellation wie z.B. La Boussière, Les Garrigues oder Les Dentelles. Grenache dominiert mit 80% die Cuvée, ergänzt von kleineren Teilen Mourvèdre und Syrah. Die Kellerarbeit bei Laurent-Tardieu ist traditionell und auf das Wesentliche konzentriert. Nur ein Drittel der Trauben wird vor der Gärung entrappt, diese erfolgt immer spontan und in den typischen offenen Holzgärständern der Region. Danach ruhen die Weine 10 Monate in Allier- und Tronçais-Barriques aus Zweit- bzw. Drittbelegung. Den finalen Schliff erfahren sie für weitere 12 Monate in großen Fuder-Fässern, bevor sie ohne Schönung und Filtration auf die Flasche kommen. Die Gigondas aus alten Reben von Michel Tardieu sind Weine von großer Kraft und Eleganz, dicht, mit viel reifer Frucht, in der Jugend betörend mit ihren typischen Garrigue-Kräutern in der Nase und sie haben ein fantastisches Lagerpotenzial. Ein Archetyp mediterranen Weins. 15946.17 · Gigondas AOP VIEILLES VIGNES 2017 6 x 0,75l RQF e Vol% 14,5 · RZ 0,0g/l · S 4,9g/l 2017 war für viele französische Winzer ein furchtbarer Jahrgang: die Erträge historisch niedrig, die niedrigsten seit Ende des 2. Weltkrieges. Klimatisch ein Katastrophenjahr auch an der Rhône: Frost im Frühjahr, der Grenache, der ja bis zu 80% im Gigondas ausmacht, verrieselt, dann noch ein zu trockener Sommer. Doch wie sagt es Michel Tardieu so schön: Das (Wein-)Glas ist niemals nur halbleer, es ist eben auch halbvoll. Gerade die alten Grenache-Stöcke sind dennoch voll ausgereift und liefern auch in einem klimatisch sehr uneinheitlichen Jahrgang harmonische Moste und Weine, die für südfranzösische Verhältnisse schon fast burgundisch frisch wirken. Es ist eben kein Marketing-Gag, wenn man so viel Aufhebens um die alten Reben macht. Sie mögen fragil erscheinen, aber man sollte ihre dank der tiefen Verwurzelung große Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit nicht unterschätzen, die es auch in äußerst herausfordernden Jahren erlaubt, große Weine zu erzeugen. Im Bukett Sandelholz, floral-würzige Noten und ein Hauch Minze. Dazu Pflaumen und Himbeeren und ein wenig Schwarztee. Das Mundgefühl: saftig und von mineralischer Finesse. P91-93/100 Punkte Parker, 90-92+/100 Punkte Jeb Dunnuck, 89/100 Punkte Wine Spectator, 18/20 Punkte Bettane+Desseauve, 17/20 Punkte Jancis Robinson, 17/20 La Revue du Vin de France 15946.20 · Gigondas AOP VIEILLES VIGNES 2020 6 x 0,75l RQv F e Vol% 14,9 · RZ 0,5g/l · S 5,5g/l Nach viel Regen im Frühjahr folgte ein trockener Sommer, der wohl zur Regel an der Rhône werden wird. Die alten Rebstöcke des VIEILLES VIGNES erweisen sich einmal mehr als Schlüssel zum Erfolg. In Verbindung mit akribischer Arbeit im Weinberg bis hin zur Lese konnte ein sehr guter Jahrgang eingebracht werden. Der hohe Anteil an Grenache sorgt für reife Tannine. In der Nase prägen Kräuter der Garrigue das intensive Aroma, gepaart mit ätherischen Anflügen von Kampfer und Menthol. Am Gaumen dicht, fleischig und bereits sehr saftig. Pflaume ist die dominierende Frucht. Im Moment kraftvoll und muskulös, wird er mit zunehmender Reife immer mehr Komplexität und Finesse entwickeln. P93/100 Punkte Decanter Art. Nr. · Bezeichnung / Beschreibung VPE/Liter S·61
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