Historisch gesehen ist Frankreich eine Wiege der modernen europäischen Weinkultur. Früh hat man sich in den klassischen Regionen Bordeaux, Burgund, Elsass und Loire auf regionale Stärken besonnen. Erfolgreich wurden diese Weine in andere Länder exportiert und dort gerne und in großen Mengen getrunken. Sie sind auch heute noch stilprägend. Mittlerweile haben im Schatten der berühmten Anbaugebiete stehende Regionen aufgeholt und teilweise sogar überholt. Das schafft eine große Vielfalt an qualitativ hochwertigen Weinen aus klimatisch ganz unterschiedlichen Anbaugebieten von Winzern mit vielfältigem kulturellem Hintergrund, was zu besonders spannenden Entdeckungen mit teils ausgesprochen günstigen Preisen führt. Insbesondere an den Universitäten von Montpellier und Bordeaux genießen Önologen eine ausgezeichnete Ausbildung. Aus französischen Kellern ist der beratende Önologe nicht wegzudenken, das tut vielen Weinen gut. In Deutschland haben sich die Biodynamiker von alkoholhaltigen Getränken eher fern gehalten. Nicht so in Frankreich. Gleich mehrere Päpste haben hier dafür gesorgt, dass sich Winzer bis in die absolute Qualitätsspitze hinein schon früh für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise interessierten und diese auch anzuwenden lernten. Französische Winzer sind oft ausgeprägte Individualisten. Das macht ihre Weine sympathisch, charaktervoll und manchmal auch polarisierend. Im Gegensatz zu uns Deutschen trinken Franzosen Wein fast ausschließlich zum (eher üppigen) Essen. Dazu passende Weine wirken allein getrunken recht kräftig. Um so charmanter beispielsweise Rosé aus dem Süden, in Frankreich nicht nur DER Sommerwein, sondern auch wichtiger Bestandteil einer ausgeprägten Aperitifkultur, die Menschen auf unkomplizierte Weise zusammen und zum Reden bringt. CHAQUE CHOSE EN SON TEMPS
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