Mehrweg Die naheliegendste Alternative ist die Pfandflasche. In unserem Mehrwegkreislauf gelingt es uns, eine 1-Liter-Flasche knapp viermal wiederzuverwenden. Das ist eher wenig im Vergleich zu Wasser oder Bier, spart aber immerhin 40% CO2 gegenüber einer 0,75l-Einwegflasche. Oder anders gerechnet: Selbst eine von Hamburg an den Bodensee zurückgeholte und wiederverwendete Flasche spart noch CO2. Je öfter wir eine Flasche wieder befüllen können, um so niedriger der CO2-Fußabdruck. Das geht also noch besser. Wenn alle mitmachen! Aktuell akzeptiert der Verbraucher Mehrweg bei Wein eher für einfachere Alltagsweine. Auch das ließe sich mit gemeinsamer Anstrengung ändern. Für den Handel bedeutet Mehrweg einen logistischen Mehraufwand. Für uns auch. Dafür macht Mehrweg ökologisch eindeutig Sinn. Und jede Leergutrückgabe bietet dem Händler die Chance, den Kunden wieder zum Käufer zu machen. Leichtglas Je leichter eine Glasflasche (bzw. je weniger Glas im Einsatz ist), desto besser. Für unsere Eigenmarken verwenden wir schon jetzt sehr leichte Flaschen und arbeiten mit Glasherstellern an weiteren Optimierungen. Viele Kunden erwarten für hochwertige Weine möglichst schwere Glasflaschen. Hier muss noch ein Lernprozess stattfinden. Wir haben beispielsweise bei Mas des Quernes unsere Topcuvées bewusst in dieselben leichteren Flaschen gefüllt wie die einfachen Weine. Nicht alle Kunden waren darüber glücklich und wir mussten immer wieder Überzeugungsarbeit leisten. Bag in Box = BiB Die Bag in Box, früher volkstümlich Weinschlauch genannt, eignet sich, wenn größere Mengen ein und desselben Weins kein Problem oder vielleicht sogar gewünscht sind. Als Hauswein, für ein Fest, im Garten und beim Picknick. Eine BiB fasst 2,25, 3, 5 oder 10 Liter. Am beliebtesten sind 3l. Die Verpackung lässt sich weitgehend problemlos recyceln, wenn der Konsument die Umverpackung aus Papier und den eigentlichen inneren Weinbehälter aus Kunststoff getrennt in den Müll gibt. BiBs sparen CO2 bei der Herstellung und das Transportgewicht ist deutlich niedriger als bei Glas. Der CO2-Fußabdruck gegenüber Neuglas (100%) liegt bei ca. 20%. Skandinavische Länder sehen die BiB als ökologisch optimale Weinverpackung. Sie bieten entsprechende Steueranreize bzw. bestrafen ein hohes Verpackungsgewicht. In Finnland und Dänemark wird etwa 1/3 des gesamten Weinkonsums aus BiBs getrunken, in Norwegen und Schweden sind es sogar deutlich über 50%. Im Anbruch bleibt Wein aus der BiB etwa 6 Wochen trinkbar (gegenüber 2–3 Tagen bei einer Glasflasche). Allerdings eignen sich BiBs nicht für das Reifen hochwertiger Weine und für sehr lange Lagerung. Dafür sind sie bruchsicher und auch an Orten erlaubt, an denen das Mitbringen von Glasflaschen verboten ist. Wir beschäftigen uns zudem intensiv mit Alternativen wie einer 0,75l-Mehrwegflasche oder der Paper-Bottle, aber die sind noch nicht wirklich marktreif. Unser Praxistipp: Schenken Sie sinnvollen Verpackungsalternativen entsprechend Raum und zeigen Sie den Kunden die Vorteile auf. Das Thema MEHRWEG eignet sich ideal als Zweitplatzierung. Zeigen Sie Ihre Kompetenz in Sachen Nachhaltigkeit. Platzieren Sie Ihr MEHRWEG-Sortiment in einem Bereich, der gut mit dem Einkaufswagen anzufahren ist. Ein weiterer Vorteil ist die Kundenbindung: Wer Flaschen zurückbringt, kauft sehr wahrscheinlich wieder. S·3
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