ASZÚ (AUSBRUCH-) WEINE - PUTTONYOS Die Bezeichnungen bei Tokajer wirken auf den ersten Blick kompliziert, und das liegt nicht nur an der Barriere durch die notorisch schwierig zu verstehende ungarische Sprache. Tokaj ist eine der großen historischen Weinbauregionen der Welt mit einer über Jahrhunderte gewachsenen, sehr ausgefeilten Qualitätspyramide und Klassifikation, in dieser Hinsicht Port nicht unähnlich. Wenn man von Tokajer spricht, meint man eigentlich Tokaji Aszú, es ist der klassische Süßwein, der die Region weltberühmt gemacht hat. Ausgangsbasis sind immer edelfaule Trauben, in der Regel Furmint. Botrytis also, für deren Ausbildung das feuchte Klima und die Nebelbildung an den Ufern von Tisza und Bodrog unerlässlich sind. Genau hier, an deren Zusammenfluss liegt die Stadt Tokaj, die der Region ihren Namen gegeben hat. Die botrytisierten Aszú-Beeren entsprechen in etwa einer Trockenbeerenauslese. Aszú leitet sich vom ungarischen aszalt (gedörrt) ab: Die Österreicher benutzen gerne den Begriff Ausbruch dafür. Traditionell werden die Aszú-Beeren in 25 kg fassenden Butten (auf ungarisch Puttonyos oder abgekürzt p) gesammelt und dann zu einem teigartigen Brei gepresst. Zweiter Bestandteil ist ein Traubenmost desselben Jahrgangs aus sauberen, nicht von Edelfäule befallen Trauben. Der Fachbegriff hierfür ist Szamorodni, was auf Polnisch (ja, das Habsburgerreich war ein Vielvölkerstaat!) soviel wie ‚wie gewachsen‘ bedeutet. Junger Szamorodni-Most und der Aszú-Brei aus botrytisierten Trauben werden im 145 l fassenden, traditionellen Göncer Fass vermischt und die jetzt folgende, sehr langsame Gärung beginnt. Je nachdem, wie viele Butten oder Puttonyos der Kellermeister in das Göncer Fass gegeben hat, spricht man von drei- bis sechs-buttigen Aszú-Weinen. Dabei gilt immer: Je mehr Butten an edelsüßen Trauben, desto süßer und konzentrierter der Wein. Seit einer Änderung des Weinrecht ist der Begriff Tokaji Aszú nur noch Weinen mit 5 oder 6 Puttonyos vorbehalten. Dass TokajHétszőlő einen biozertifizierten Tokaji Aszú mit 6 Puttonyos produziert, ist eine kleine Sensation. Aszú 6p Nagyszőlő 1er Cru 2017 0,5l · 49125.17 UVP: 135,00 € / 0,5l Flasche Kleiner Bruder ganz groß. Tokaj-Hétszőlő ist mit über fünf Jahrhunderten Weinbaugeschichte wohl das traditionsreichste Weingut in unserem Sortiment. Auch wenn die Lage Nagyszőlő immer etwas im Schatten des Cru von Hétszőlő stand, sind beide von jeher auf das Engste miteinander verbunden. Ursprünglich bildeten sie Mal eine Einheit: schließlich bedeutet Hétszőlő übersetzt so viel wie ‘Sieben Parzellen‘. Aus diesen Parzellen formierte die Familie Garai 1502 das heutige Weingut Tokaj-Hétszőlő. 1576 tauchte der Name Nagyszőlő dann erstmals als eigenständige Lage auf, seit 1772 ist der Weinberg als ‘Erste Lage‘ klassifiziert. 2017 kann sich als historisches Datum hier durchaus einreihen: der erste Jahrgang Tokaji Aszú mit 6 Puttonyos aus einer Cru-Lage in Bioqualität! Von der raren Eszencia abgesehen ist das einfach das Nonplusultra im Tokajerbereich. Im Gegensatz zum fünfbuttigen Hétszőlő des Weingutes zudem nicht aus Furmint, sondern aus der selteneren lokalen Sorte Hárslevelű (Lindenblättriger) vinifiziert, was diesen Aszú-Wein noch einen Tick besonderer macht. Vol% 12,2 · RZ 154,1g/l · S 6,5g/l Aszu 6p Nagyszolo 1er Cru 2017 0,5l · 49125.17 190 TOKAJ-HÉTSZŐLŐ IMPERIAL ESTATE
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